Unser Dank lässt sich nicht in Worte fassen
wir wollen es trotzdem versuchen.
Das Museums-Team und der Geschichtsverein sagen Danke für die Arbeit aller Menschen, die am Samstag und Sonntag geholfen haben, die Folgen des katastrophalen Hochwassers in den Griff zu bekommen. Nur mit ihrer Hilfe war es möglich, die Schäden auf ein Minimum zu begrenzen.
Am Samstagmorgen war die Hochwassermarke der vergangenen Nacht gut zu erkennen. Die braune Brühe aus Wasser, Schlamm, Unrat und Öl hatte ihre Spuren an den Wänden, Vitrinen und Ausstellungsstücken hinterlassen. 53 cm hoch hatte die stinkende Heimsuchung noch kurze Zeit zuvor im Museum gestanden.
Keine zwei Jahre zuvor war ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen: Die komplette Renovierung des Erdgeschosses, neue Vitrinen mit einem Vielfachen an Ausstellungsfläche, die großen Infotafeln… Auch wenn man sich in diesem Moment sagt, dass es ja „nur“ ein Museum ist und in der Nachbarschaft Wohnungen, Läden und Restaurants zerstört wurden, tut der Anblick weh. In der Büdinger Altstadt standen viele Menschen vor dem Nichts, wir standen nur im Schlamm.
Die Feuerwehren der Kernstadt und der Ortsteile haben an diesem Wochenende Großartiges geleistet. Obwohl zu dieser Zeit schon seit Stunden im Einsatz, blieben die Feuerwehrleute ruhig und freundlich, verstanden die Aufregung und Verzweiflung der Betroffenen. Viele andere Hilfsorganisationen wie THW, DLRG und den Maltesern arbeiteten mit ihnen Hand in Hand. Mitarbeiter des Bauhofs und der Stadtwerke waren unterwegs. All diejenigen, die ich in meiner Aufzählung vergessen habe, mögen mir verzeihen - ihre Arbeit wird nicht vergessen werden!
Büdinger Unternehmen stellten Material, ihre Mitarbeiter schufteten am Wochenende. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung war unheimlich groß. Nachbarn, Freunde, Bekannte oder einfach Menschen, helfen wollten, kamen und packten mit an. Die Helfer wiederum wurden mit Suppe und Würstchen, belegten Brötchen und selbstgebackenem Kuchen versorgt. Egal, ob aus der Kernstadt oder von den Ortsteilen, wir waren Büdinger. Vielleicht können wir dieses Gefühl ein stückweit mit in unseren normalen Alltag nehmen.
Auch im Museum arbeiteten Samstag und Sonntag viele Menschen – Mitglieder und Nichtmitglieder des Geschichtsvereins – ehrenamtlich. Viele Stunden. In Zeiten der Pandemie eine noch größere Herausforderung, als sowieso schon. Von einigen Helfern kenne ich weder den Namen, noch ob sie von einer offiziellen Stelle geschickt wurden. Jeder brachte sich ein, mal sein Fachwissen, mal Maschinen, mal stundenlangen körperlichen Einsatz. Geblieben ist der Eindruck, dass man sich auch auf Abstand sehr nahe sein kann.
Susanne Cott
Als das Wasser kam, kurz nach dem Bruch der Hainmauer. Nachdem diese Bilder gemacht wurden, stieg die braune Brühe um weitere ca. 70 cm.