Burgmannenhaus der Herren von Büches
Walter Nieß:
Zwischen dem Steinernen Haus und der späteren Lutherischen Kirche befand sich das Burgmannenhaus der Familie von Büches. Näheres dazu war bei der Zusammenstellung des Lauterschen Grundbesitzes in Büdingen feststellbar. Das Bauwerk erscheint auf der Abwicklung der Schlossgasse Süd. Auf der Zeichnung nach einem Bild aus dem 19. Jahrhundert ist das Gebäude von der Straße aus dargestellt. Es hat zur Zeit der Häuseraufnahme noch gestanden. Es war ein zweistöckiges, massives Steinhaus mit Satteldach, durch eine Schildmauer von allen Seiten geschützt. Teile dieser Mauer sind heute noch als Einfriedigung der Anlage zu sehen. Auf der rechten Seite, von der Straße gesehen, befand sich ein großes Rundbogentor für die Einfahrt von Wagen und Pferden zum Stall am Haus. Im Obergeschoss waren einfache Fenster mit Sandsteinrahmen. Links seitwärts ging eine hölzerne überdachte Außentreppe in den Oberstock. Offensichtlich eine bei Angriffen zu entfernende Treppe, wodurch das Haus im Ernstfall zur uneinnehmbaren Festung wurde.
Es handelte sich um einen altertümlich anmutenden Bau, der allerdings in seiner Funktion damals noch nicht erkannt wurde und vielleicht deshalb weichen musste. Zur Unterkunft der Burgmannen im Notfall war die Anlage m. E. allerdings durchaus geeignet, weil auf Dauer wahrscheinlich nur ein Hausverwalter der Burgmannen hier wohnte. Die Familie von Büches, die neben umfangreichem Grundbesitz in Büches, Lindheim und Höchst usw. über ansehnliche burgartige Familiensitze verfügte, hat wohl hier keinen Dauer-wohnsitz genommen. Diese sehr vornehme adelige Familie dürfte zu den ersten fränkischen Siedlungsherren der Wetterau gehören, was durch ihr Ansehen und die hohen politischen Funktionen, die ihr auch später noch zukommen, vielfach belegt ist.
Quelle: Dr. Walter Nieß: Burgmannenhäuser der Schlossgasse, Büdinger Häuserbuch I. Band, Geschichtswerkstatt Büdingen 2007.
Lutherische Kirche und Haus Büches, Quelle: Dr. Walter Nieß