Zur Geschichte der Büdinger Synagogen
Die erste Synagoge in Büdingen wurde 1753 zwischen der Hohe-Damm-Gasse und dem Liebfraueneck errichtet. 1865 wurde eine neue Tora-Rolle eingeweiht.
Die Hofreite in der Mühltorstraße 12 wurde 1882 erworben und nach Plänen von Hofbaurat Victor Melior zur neuen Synagoge umgebaut, der Stall wurde zum Frauenbad und Schulsaal. Das neue Bethaus wurde 1883 eingeweiht. In der Synagoge fanden 56 Männer Platz, auf der Frauenempore 60 Frauen mit Kindern.
Herausragende Persönlichkeiten
Max Halberstadt
wurde am 14. Oktober 1872 in Schupbach im Oberlahnkreis geboren. Er war ab 1899 als Religionslehrer und von 1907 bis 1933 als Volksschullehrer in Büdingen tätig.
Er war ein Kenner der Geschichte der Juden im Allgemeinen und besonders der Geschichte der Juden in Büdingen. 1930 veröffentlichte er den Aufsatz „Der alte Begräbnisplatz an der Ronneburg“, 1935 „Aus der Geschichte der Juden in der ehemaligen Grafschaft Büdingen“.
Zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde
Am 26. Juli 1330 verleiht Kaiser Ludwig der Bayer an Luther zu Ysenburg für Büdingen das Marktprivileg für einen Wochenmarkt und einen Jahrmarkt. Er verleiht ihm außerdem das Recht, in seinem Gebiet zwölf Schutzjuden zu haben. Schutzjuden und ihre Familien wurden kraft kaiserlichen Rechts unter den Schutz des Territorialherrn gestellt.