Publikationen
Diese und weitere Bücher erhalten Sie im Heuson-Museum
oder bei Joachim Cott, Am Wildenstein 11, 63654 Büdingen
Telefon: 06042 952334 E-Mail:
Büdinger Geschichtsblätter Band XXVIII
Die traditionsreiche Publikationsreihe wird in ihrer aktuellen Ausgabe um 14 fundierte Beiträge zur regionalen Geschichte bereichert. Von lokalhistorischen Ereignissen über Persönlichkeiten der Büdinger Geschichte bis hin zu Themen des Alltagslebens spannt sich das thematische Spektrum dieser Veröffentlichung und bietet Leser*innen tiefgehende Einblicke in die facettenreiche Geschichte unserer Region.
„Wir sind stolz darauf, unseren Leserinnen und Lesern auch diesmal eine breite Auswahl an qualitativ hochwertigen, wissenschaftlich fundierten Artikeln bieten zu können“, so Joachim Cott, Vorsitzender des Büdinger Geschichtsbereins. Die neuen Büdinger Geschichtsblätter decken eine Vielzahl an Themen ab, die von der Frühzeit über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit reichen. In den einzelnen Artikeln gehen die Autoren sowohl auf umfassende historische Entwicklungen als auch auf detailreiche, kaum bekannte Geschichten ein, die zur Entstehung und Identität der Region beitragen.
Den Auftakt macht Volkmar Steins mit seiner Rede zum 50jährigen Bestehen der Großgemeinde. Er geht auf die unterschiedlichen Zielvorstellungen der beteiligten Akteure ein und arbeitet die politischen Veränderungen heraus, die bewältigt werden mussten.
Vom gleichen Autor stammen die „Büdinger Betrachtungen“, die sich mit Glück und Unglück in der Büdinger Geschichte beschäftigen. Wichtige Etappen und Situationen der Büdinger Geschichte der letzten drei Jahrhunderten zeigt er aus markanten Blickwinkeln. „Stadtbuzze“ als Lebensweise?
Volkmar Steins dritter Beitrag über Johann Georg Gambs, einem frühen Demokraten aus Büdingen, beleuchtet das Leben eines Vertreters des Bürgertums mit Büdinger Vergangenheit. Hier soll von einem Mann die Rede sein, der in Büdingen die Revolution von 1848 erlebte. 71 Tage lang erhob er seine Stimme für eine demokratische Republik. Das war „ungehöriges Verhalten“, mit dem es „großes Ärgernis“ gab.
Carsten Parré beschreibt in seinem fiktiven Revolutionstagebuch eines bettlägerigen Büdingers die lokalen Revolutionsgeschehnisse nicht streng wissenschaftlich, sondern bringt sie vielmehr in kreativer Weise einem allgemeinen Publikum näher. Mit spitzer Feder werden die scheinbaren Zugeständnisse der Herrschenden aufs Korn genommen und auf ihren Wahrheitsgehalt untersucht.
1678 wurde in Paris die Lebensgeschichte einer jungen Gräfin aus einer bekannten süddeutschen Adelsfamilie veröffentlicht. Die junge Gräfin ist Marie-Anne von Hohenzollern, die 1630 im Alter von 16 Jahren mit dem Grafen Ernst von Isenburg verheiratet wurde. Unter dem Titel „La Comtesse d‘Isembourg“. Antoinette de Salvan de Saliès, eine Angehörige des örtlichen Adels im Südwesten
Frankreichs, hatte die Schrift verfasst. Je nach Blickwinkel des Betrachters war Marie-Anne entweder jung und leichtsinnig mit unkonventionellen Moralvorstellungen oder sie war eine im Versuch der Selbstbehauptung und Emanzipation mutige und bewundernswerte junge Frau.
In seinem Beitrag „Als Glauberg am Bleichenbach lag“ zeigt Andreas Klöppel die vielfältigen Eingriffe in den Lauf von Nidder und Bleichenbach im Raum Glauburg auf. Vieles wurde in den vergangenen Jahrhunderten aus unterschiedlichen Gründen neuen Ansprüchen und Nutzungsinteressen angepasst. Eine zentrale Bedeutung bei diesem Prozess kommt den Mühlen zu.
„1716 - Sturm auf Altenstadt - Chronologie eines Streits um das Niddaer Geleit“ ist der Titel eines weiteren Beitrags von Andreas Klöppel. Dieses Geleitswesen beruht auf dem kaiserlichen Eigentum an öffentlichen Straßen. Deren Sicherung und die Sicherheit der Reisenden wurden gegen Entgelt von den lokalen Herrschern übernommen. Welche Konflikte dabei entstanden zeigt das Beispiel Altenstadt.
„Büdingen 1933 – 1938“ ist der Chronik der Stadt Büdingen von Volkmar Stein entnommen. Die Zeit von der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 bis zur Pogromnacht 1938 wird anhand von Zeitungsmeldungen dargestellt. Dabei wird deutlich, „dass der Antisemitismus nicht nur nach Weisung ausgeübt, sondern von nicht wenigen Büdingern auch spontan in „private“ Attacken auf Juden und jüdisches Eigentum umgesetzt wurde.“
Ortwin Heinrich richtet in seinem Beitrag den Blick auf „Arbeitsdienst und Arbeitslager in Büdingen“. Nach Ausführungen über die Einführung des Arbeitsdienstes werden die Arbeitslager auf dem Herrnhaag und im Thiergarten dargestellt. Damit wird ein Aspekt der Büdinger Geschichte im Vorfeld des Kasernenbaus sichtbar.
Axel Krampe berichtet in seinem Beitrag „Neue Überlegungen zur urkundlichen Ersterwähnung Effolderbachs im Rahmen der Wormser Territorialpolitik“. Man gewinnt einen fundierten Einblick in das territoriale Geschacher größerer politischer Einheiten und den Umgang mit kleinen Siedlungen. Zugleich werden weitere Entwicklungen angesprochen, die damit verbunden sind.
Alice Karkhiran Khozani-Krampe stellt in ihrem Beitrag „Schnürbrust, Stecker und Seidenmuff“ neue Überlegungen zur Datierung und Funktion zweier Objekte aus dem Heuson-Museum vor. Mit der detailreichen Darstellung wird zugleich ein Einblick in die Bekleidungskultur in der Wetterau des 18. Jahrhunderts gegeben.
Christian Vogel gibt im „Prozess um das Rentkammerarchiv von Büdingen“ den aktuellen Stand der juristischen Auseinandersetzung um die öffentliche Nutzung des Archivs wider. Augenblicklich sind die dort gelagerten Akten von ca. 60 Ortschaften für die lokale und regionale Geschichtsforschung nicht zugänglich. Ein unhaltbarer Zustand, der dringend geändert werden muss.
Der neue Band ist beim Büdinger Geschichtsverein und im Heuson-Museum erhältlich. Für alle, die Interesse an der Vergangenheit der Region und deren Bedeutung für die Gegenwart haben, bieten die Geschichtsblätter einen unverzichtbaren Zugang zur Geschichte Büdingens und der umliegenden Gebiete. Mitglieder erhalten den Band kostenlos.
Band 28 der Büdinger Geschichtsblätter
399 Seiten, 11 Farbbilder, 10 SW-Bilder, 24,00 €
ISBN 978-3-948956-11-0
Büdinger Geschichtsblätter Band XXVII
Gegenüber dem letzten Band, dessen Beiträge stark auf Büdingen fokussiert waren, geht Band XXVII vermehrt über das Büdinger Land hinaus. 15 Autoren greifen in 19 Beiträgen eine große Spanne unterschiedlicher historischer Themen auf.
Der Anlass zum Beitrag von Volkmar Stein „Statist auf kommunalpolitischer Bühne oder Doch ein leerer Wahn?“ ist dem diesjährigen Jubiläum des Wetteraukreises geschuldet, das zugleich das Ende der Position von Büdingen als Kreisstadt bedeutete. In dieser Umbruchphase mit der anstehenden Gebietsreform und der Auflösung des Kreises Büdingen war Volkmar Stein handelnder Büdinger Lokalpolitiker. Seine Ausführungen sind pointiert und spiegeln die Zerrissenheit der politischen Akteure und Parteien.
Zur Gebietsreform von 1972 äußert sich auch Joachim Pollmar, der einen Rückblick aus Büdinger Sicht gibt. Als damals zuständiger Dezernent zeichnet er die Entwicklung des Krankenhausbaus in Schotten sowie in der Schulpolitik und den baulichen Entwicklungsschritten nach. Die Anfänge des neuen Gebildes Wetteraukreis werden konkret und nachvollziehbar vor Augen geführt.
Über die 80er Jahre und den „Aufbruch zum Wandel“ schreibt Rolf Gnadl. Eindringlich zeichnet der damalige Landrat der ersten rot/grünen Koalition auf Kreisebene in Hessen Entwicklung und Verlauf, Gemeinsamkeiten und Konfliktlinien aus der Sicht der SPD auf. Als damaligem Politikakteuer der ersten Reihe kommt seinen Einschätzungen und Bewertungen besondere Bedeutung zu.
Riccardo Bortolotti, Mitglied der Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Büdingen, schreibt über einen speziellen Einsatz während des Hochwassers vom 29.1.2921. Akribisch und teilnahmsvoll schildert er die Rettung vieler Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Kursana, die vom Hochwasser heftig bedrängt wurden.
In „Zum Hochwasser am 29.01.2021“ greift Dieter Jentzsch ebenfalls diesen lang nachwirkenden Tag Ende Januar auf. Sein Rückblick lässt den Leser die erschreckende Situation minutiös nachvollziehen und ruft viele Details wieder in Erinnerung.
Petra Lehmann-Stoll, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Heuson-Museum, gibt einen Bericht über Grabungen im Heuson-Museum. Nach dem Hochwasser musste der Sandsteinboden im Museum erneuert werden und im Zuge dieser Arbeiten konnten neue Erkenntnisse über das Historische Rathaus gewonnen werden.
Lorenz Frank und Natalie Mielke vom Büro für Historische Bauforschung aus Mainz stellen neue Erkenntnisergebnisse für die Nordseite der Stadtmauer von Büdingen vor. Die Veränderungsgeschichte der Stadtmauer wird mit ihrem Beitrag wesentlich bereichert. Vor allem der Knick in der Mauer weckte das Interesse der Bauforscher.
Um neue Erkenntnisse dreht es sich auch bei einem Beitrag von Petra Lehmann-Stoll zu Grabungen an der nördlichen und westlichen Stadtmauer. Dort konnten erstaunliche und bislang unbekannte Erkenntnisse über die Gründungstiefe der mächtigen Mauern ermittelt werden.
Dr. Erik Reutzel stellt in seinem Beitrag die Position von Johannes May, dem bekannten Glauberger Heimatforscher, zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 vor. May hatte, als Teilnehmer an diesem Krieg, eine durchaus differenzierte Haltung zum so genannten Erzfeind bezogen.
Etwas lokaler ausgerichtet sind die Ausführungen Ortwin Heinrichs über den 1887 gegründeten Kriegerverein in Lorbach. Gründungsphase und Aktivitäten des Vereins werden ausführlich beleuchtet. 1934 kam mit der zwangsweisen Eingliederung aller Kriegervereine in den NS-Reichskriegerbund das Ende für den Lorbacher Kriegerverein.
In seinem Text „Auf dem Weg nach Erez-Israel“ berichtet Dr. Volkmar Stein von einem Treffen des Jung-Jüdischen Wanderbundes in Büdingen und schildert ausführlich die Begleitumstände dieser Zusammenkunft. Bestimmendes Thema war die umstrittene Frage nach der Gründung eines jüdischen Staates.
„Kirchenkampf in Büdingen“ von Willi Göttert wurde von Angelika Pons, geborene Göttert, zur Verfügung gestellt. Sie hatte diese Abschrift einer besprochenen Kassette ihres Vaters über seinen Dienst als Vikar in Büdingen von Februar - März 1938 angefertigt. Ein zeitgeschichtlich bewegendes Dokument.
Der Beitrag „Wetterau-Main-Tauber Stellung“ von Klaus-Dieter Brandt zeigt die Einbindung Büdingens in die Verteidigungsplanungen der Militärs im 2. Weltkrieg. Detailliert werden die Bunkerbauten um Büdingen in ihrer bautechnischen Ausführung und Erstellung beschrieben.
Im Beitrag „The Büdingen Affairs – Kunstraub nach dem 2. Weltkrieg“ wird ein bislang unbekanntes Thema erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Durch Zufall erfuhr der Herausgeber von der Existenz eines Aufsatzes, in dem die Umstände und Ergebnisse des Raubs durch Angehörige der US-Armee nach dem Einmarsch in Büdingen dokumentiert werden. Ein Thema nicht nur von historischer Brisanz, sondern zugleich von dauerhafter Aktualität. Christa Hollnagel hat die Geschichte nacherzählt.
Zu seinen „Büdinger Betrachtungen: Armut“ schreibt Volkmar Stein: „Ausgangspunkt ist jeweils ein Ereignis, meist aus der Büdinger Geschichte – es kann aber auch ein weit entferntes sein, von dem aus Licht auf das reflektierte Thema und auf Büdingen fällt. Jacob Burckhardt im Kleinformat.“
„Von ungehorsamen Glaubergern und halsstarrigen Stockheimern“ handelt der Beitrag von Andreas Klöppel. Die ausgewerteten Akten zu den Streitigkeiten zwischen Glauberg und Stockheim um die Beweidung am Glauberg im Jahr 1580 zeigen exemplarisch, dass die Festlegung und Einhaltung von Gemarkungsgrenzen von großer Bedeutung für die Menschen unserer Gegend im 16. Jahrhundert waren.
Christian Vogel stellt in seinem Beitrag über das Hofgut Leustadt, ein ehemaliges Wasserschloss, dessen wechselvolle Geschichte vor. Zugleich schließt sein Rückblick die Erinnerung an Gisela Spruck mit ihrer denkmalpflegerischen Leistung beim Erhalt und der Sanierung des Hofguts ein.
Ortwin Heinrich berichtet von einem einen Fund von Mammutfossilien in der Gemarkung Diebach am Haag vor, die bei einer „Feldbereinigung“ 1904 gemacht wurden.
Volkmar Stein würdigt in seinem Nachruf auf Klaus-Peter Decker (1939-2021) dessen herausragende Leistungen für die Erforschung der Büdinger und Ysenburger Geschichte.
Softcover, 378 Seiten, 35 Farbbilder, 9 s/w-Bilder, 22,00 €
Büdinger Geschichtsblätter Band XXVI
Am Anfang dieses Bandes stehen Portraits der Büdinger Ehrenbürger. Aktuell gibt es ihrer sechs: Dr. Christian Schwarz-Schilling, Jules August Schröder, Dr. Volkmar Stein, Siegfried Müller, Lothar Keil und Dr. Klaus-Peter Decker als jüngst von der Stadtverordnetenversammlung Ausgezeichneter.
Klaus-Peter Decker geht in „Die Erbauung von Schloss Marienborn“ auf die näheren Umstände bei Planung und Bau dieser Anlage detailliert ein. Volkmar Stein zeigt in seinem Artikel „1968 – auch in Büdingen“ den Zusammenhang zwischen dem Büdingen 1968 im Kontext mit bundesrepublikanischen und globalen Geschehnissen. Karl-Wilhelm Marths „Altstadtsanierung Büdingen“ stellt viele kleine und große Einzelmaßnahmen vor und zeigt das hervorragende Ergebnis. Susanne Cott geht in „Zwei mittelalterliche Fenster mit Glasmalereien kehrten ins Historische Rathaus Büdingen zurück“ der Frage nach, wie diese Fenster des 15. Jahrhunderte aus dem Rathaus verschwanden und wie sie schließlich in das Gebäude zurückfanden. Thomas Appel schildert in „50 Jahre Büdinger Handballclub“ fachkundig das letzte halbe Jahrhundert Handballgeschehen mit allen Höhen und Tiefen. Carsten Schwöbel stellt mit dem Bericht über Leben und Werk von „Heinrich Weinel“ einen fast vergessenen Theologen aus dem Büdinger Land vor. Sein Beitrag zur Lebensgeschichte des evangelischen Pfarrers „Adolf Weinel“ soll an den so genannten Kirchenkampf erinnern. Maria Patzer schildert am Beispiel des Schicksals einer Familie in „Die fremde Heimat“ den Leidensweg der Deutschen in Russland im 20. Jahrhundert. Friederike Graef zeigt in „Die Entwicklung der Dorfschulen im Ysenburger Land“ die Entwicklung der Dorfschule zu Neuwiedermuß. Die Stadtverordnetenversammlung ehrt Wilhelm Kröll mit einem Nachruf.
381 Seiten, 35 Farbbilder, 43 sw-Bilder, 22,00 €
Büdinger Geschichtsblätter Band XXV
Auf 466 Seiten schreiben neun Autoren über spannende Themen der Geschichte Büdingens und unserer Region.
Die Büdinger Geschichtsblätter sind inzwischen über 50 Jahre alt und ein profundes Nachschlagewerk für die Geschichte Büdingens und des Büdinger Landes geworden. Unvergessen in ihrer Tätigkeit als „Schriftleiter“ sind Peter Nieß und Willi Luh. In den Anfängen wurden die Geschichtsblätter von Peter Nieß zusammengestellt, nach dessen frühem Tod übernahm Willi Luh diese Arbeit und etablierte die Büdinger Geschichtsblätter als fest verankertes Periodikum zur Geschichte der Region. Der nun vorliegende Jubiläumsband bietet wieder eine breit gefächerte Palette an Beiträgen zur Erweiterung der Erkenntnisse über historische lokale und regionale Prozesse.
Dr. Klaus-Peter Decker schreibt über „Die Büdinger Remigiuskirche in Forschung und Denkmalpflege – ein spannungsvolles Verhältnis.“ Einleitend wird der Bogen der kirchlichen Entwicklung Büdingens bis zur Reformation gespannt, in dem sich die Entwicklung der Remigiuskirche vollzieht. Die Forschungsgeschichte über die Remigiuskirche aus dem 19. Jahrhundert bildet den Hintergrund für die weiteren Ausführungen mit dem Beginn einer fundierten bauhistorischen Forschung, bei denen Peter Nieß wertvolle Arbeit leistete. Die in den 60er Jahren neu entwickelte Methode der Dendrochronologie erbrachte wesentliche Fortschritte in der Altersbestimmung der Remigiuskirche. Dr. Walter Nieß wurde auf diesem Gebiet zu einem Pionier der Forschung. Ausführlich geht Dr. Klaus-Peter Decker auf die Untersuchungen und Grabungen der Jahre 1968-1971 ein, bei denen Hans-Velten Heuson großen Anteil hatte.
Über den „Beginn der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung in der Grafschaft Büdingen (1558-1564)“ schreibt Dr. Stefan Xenakis. Nach allgemeinen und mentalitätsgeschichtlichen Überlegungen geht er auf die rechtsgeschichtlichen Voraussetzungen ein. Welchen Aufstieg erlebten die Ysenburger im 15. Jahrhundert? Welchen Anteil hatte die Gespaltenheit der beiden Linien dabei? Nach der Antwort auf diese Fragen wird die Rolle des Wetterauer Grafenvereins und der kirchlichen Institutionen untersucht. Im Mittelpunkt der Abhandlung stehen die Büdinger Prozesse der Jahre 1562-1564, die quellenmäßig gut erschlossen sind und akribisch dargelegt werden. Die an den Quellen gewonnenen Erkenntnisse werden in Bezug auf die Rolle der Territorialherren, des Volksglaubens und der Rechtspraxis näher erläutert.
Dr. Bernd Vielsmeier berichtet über „Jüdische Friedhöfe und Grabmale in (Ober-)Hessen“. Insgesamt gibt es in Hessen heute noch ca. 350 jüdische Friedhöfe, auf denen sich schätzungsweise 200.000 Grabsteine befinden. Die ältesten Steine datieren aus dem 13. Jahrhundert. Neben schriftlichen Quellen und erhaltenen Gebäuden geben vor allem die Friedhöfe mit ihren Grabsteinen Aufschlüsse über die jüdische Bevölkerung und ihre Kultur. Die Grabinschriften liefern Informationen zu den Verstorbenen und ihrem Leben. Neben typischen Elementen enthalten manche auch Außergewöhnliches und Bemerkenswertes.
Dieter Jentzsch behandelt in seinem Beitrag über „Die Jubiläen der Büdinger Schützengesellschaft im 20. Jahrhundert“ fünf Jubiläen der Büdinger Schützengesellschaft zwischen 1914 und 1978. Dabei wird nicht nur von den Jubiläumsfeiern, ihren Abläufen und stets arbeitsintensiven Vorarbeiten berichtet, zugleich wird das jeweilige Zeitgeschehen unter politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten betrachtet. Damit entsteht für den Leser, mit dem Blick auf die Jubiläen und der Einbindung in den historischen Kontext, ein sich wandelndes Bild der Stadt. Sein Beitrag wird mit einer Fülle an zeitgenössischen Fotos illustriert.
Dr. Volkmar Stein führt den Leser mit seiner Arbeit „Es war einmal – Professionelles Theater in Büdingen 1822 bis 1994“ in eine gänzlich verloren gegangene Epoche der Büdinger Kulturentwicklung. In seiner Rückschau führt er das gesamte Spektrum der in Büdingen gastierenden Ensembles auf. Im Büdingen in monarchischer Zeit und bis 1927/28 gastieren fast ausschließlich Privattheater – in wechselnden Spielstätten. Ab den späten Jahren der Weimarer Republik wird dabei der „Fürstenhof“ zum zentralen Spielort. Es dominieren Autoren und Werke, die heute völlig unbekannt sind. „Klassische“ Stücke werden sparsam gespielt.
Sprache und Dialekt sind dynamisch, nie statisch. Dr. Lars Vorberger beschreibt am Anfang seines Aufsatzes „Sprache in Büdingen“ frühe regionalsprachliche Entwicklungen in Südhessen, der Wetterau und speziell in Büdingen. Welche Elemente charakterisieren Sprache im heutigen Büdingen? Am Sprachverhalten ausgewählter Sprecher stellt er Dialekt und „Büdinger Hochdeutsch“ im gegenwärtigen Büdingen vor. Dabei geht er auch auf den aktuellen Sprachwandel ein. Sein Resümee dabei: Der „alte“ Büdinger Dialekt ist nur noch in Resten vorhanden. Die jüngere Generation spricht ihn nicht mehr.
Petra Lehmann-Stoll, die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Heuson-Museums, berichtet über „Verborgene“ Schuhe und andere Funde in Büdinger Mauern. Immer wieder werden bei Bauarbeiten in historischen Gebäuden eingemauerte Gegenstände entdeckt.
Am Schluss des Bandes finden sich Nachrufe von Christian Vogel, dem Vorsitzenden der Vereinigung für Heimatforschung, und Joachim Cott, dem Vorsitzenden des Büdinger Geschichtsvereins, für Willi Luh, den 2017 verstorbenen Ehrenvorsitzenden des Vereins.
Auch in diesem Band werden von ausgewiesenen Fachleuten Aspekte aktueller Forschung zur Geschichte Büdingens und seines Umlands vorgestellt. Dies ist und bleibt die zentrale Aufgabe der Büdinger Geschichtsblätter, um Wissen und Kenntnis lokaler und regionaler Geschichtsforschung der Öffentlichkeit in immer neuen Facetten und Ansätzen vorzustellen.
Band XXV ist im Heuson-Museum erhältlich. Mitglieder des Büdinger Geschichtsvereins erhalten ihn kostenlos. Wer nun Mitglied im Verein wird, bekommt den neuen Band als Einstandsgeschenk.
466 Seiten, 100 s/w-Bilder, 45 Farbbilder, 22,00 €
Büdinger Geschichtsblätter Band XXIV
Auf 336 Seiten schreiben zehn Autoren über spannende Themen der Geschichte Büdingens und unserer Region.
- Dr. Siegfried Weiß berichtet über Heinemann Lismann, den Handelsmann und Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu Büdingen, und seine Nachkommen.
- Werner Loibl zeigt die Lebensleistung Heinrich Georg Beyers aus Gründau-Breitenborn bei der Einführung der Steinkohlenfeuerung für Mondglas-Schmelzöfen in Deutschland auf.
- Gisela Lorenzen hat sich mit dem Genisa-Fund im Hause Münz/Levi in der Altstadt 8 in Büdingen auseinandergesetzt.
- Armin Schröder stellt Grundlagen des geologischen Eckartshausen zusammen.
- Dr. Petra Hanauska und Dr. Thorsten Sonnemann erörtern die Bedeutung des Töpfereizentrums von Aulendiebach im Spannungsfeld der mittelalterlichen Keramikproduktion im Rhein-Main-Gebiet.
- Dr. Klaus-Peter Decker behandelt anschaulich und detailliert die Entwicklung der Wasserversorgung in Büdingen.
- Angelina Großmann beleuchtet mit ihren Ausführungen über den möglichen Nutzen eines Hexendenkmals in Büdingen ein Thema aus längst nicht vergessenen Zeiten.
- Mit seiner Untersuchung vom Leben und Sterben des deutschen Juden Nathan Nathan wendet sich Dr. Volkmar Stein einem eher unbekannten Büdinger und dessen Lebensweg zu.
- Der gleiche Autor stellt die Verdienste von Karl Heuson vor.
- Gerhard Blumenröder beschäftigt sich mit dem Büdinger Maler Hans Volk.
- Abgerundet wird der Band mit einer Betrachtung des Gerichts Burkhards von Christian Vogel.
336 Seiten, Paperback, 18,00 €
Büdinger Geschichtsblätter Band XXIII
- Klaus-Peter Decker: Büdinger Verlagswesen - Die Druckerei von Regelein und Stöhr
- Julia Pfeffer: Vom gescheiterten Denkmal zur Ausstellungsoffensive
- Johanna Kranzbühler: Die Bestattungen aus der Fundstelle Herrgottskapelle
- Waldemar Muskalla: Restaurierung/Konservierung der Büdinger Särge aus der Herrgottskapelle
- Klaus-Peter Decker: Zum Hintergrund der urkundlichen Ersterwähnung Rinderbügens im Jahre 1390
- Armin Schroeder: Hausmarken, Zierrat, Maurerzeichen und Schriftzüge in Eckartshausen (Teil 2)
- Heinz Schilling: Heimat Wetterau. Rede zum 40jährigen Jubiläum des Wetteraukreises
- Volkmar Stein: Laudatio auf Willi Luh
- Christian Vogel: Nachruf auf Dr. Walter Nieß
- Albrecht Kauschat: Die Glauberger Heimatforscherin Emma Kauschat ist verstorben
316 Seiten, Paperback, 30 Monochrom- und 17 Farbbilder, 18,00 €
Die 70er Jahre ganz persönlich
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an dieses Jahrzehnt zurückdenken? 50 Jahre sind eine lange Zeit. Viel Zeit, Dinge zu überdenken, neu einzuordnen - und es war ja auch ein sehr viel jüngeres Ich, an das man sich da erinnert.
Die Autoren dieses Buches sind unterschiedlichen Alters, haben sehr unterschiedliche politische Standpunkte und Lebensläufe. Sie sind, und auch das macht sich in ihren Erinnerungen deutlich bemerkbar, unterschiedlichen Geschlechts. Sie geben uns daher auf diese Frage sehr unterschiedliche – eben ganz persönliche – Antworten. Ihre Aufzeichnungen befassen sich oft mit der damaligen Politik, natürlich, denn die 70er waren eine ganz besondere politische Phase. Schulpolitik, Aufrüstung, Emanzipation, Veränderungen in der Arbeitswelt sind grundlegende Themen, die immer wieder aufgegriffen werden – aber aus verschiedenen Blickwinkeln.
Richard Meng: Der große Umbruch
Christian Schwarz-Schilling: Bildungspolitik und andere Kämpfe in den 70ern
Rolf Gnadl: Gebietsreform aus der Backstage-Perspektive
Rolf Gnadl: Ölkrise und Sonntagsfahrverbote 1973
Volkmar Stein: Meine siebziger Jahre
Dieter Jentzsch: Die Büdinger Altstadt in den 1970ern
Tim Besserer: Mauersegler, Rotschwänzchen und Kriegsdienstverweigerer
Tim Besserer: Keller. Jugendraum. Stadtjugendparlament.
Udo Stern: Ein Kind der 70er Jahre
Sieglinde Huxhorn-Engler: Wagnisse und Grenzüberschreitungen
Angelika Döpper-Henrich: Großes würde uns im neuen Jahrzehnt erwarten
Reinhild Latrille: Die 1970er Jahre als Backfisch/Teenager und Studentin
Horst Decker: Meine wilden 70er
Inge Schneider: Die 70er: Jahre der Krise, des Aufbruchs und Wandels
Bernd Schröder: Als ich noch ein Brett vorm Kopf hatte
Ortwin Heinrich: In die 70er Jahre
Manfred Egloff: Abgänge und Neuanfänge in Ober-Mockstadt
Susanne Cott: Wackeldackel
„Die 70er Jahre - Ein Lebensgefühl in orange“ Die Sonderausstellung im Heuson-Museum
272 Seiten, 14,00 €
Erweiterte Neuauflage der „Hexenprozesse in der Grafschaft Büdingen"
Ein Klassiker der regionalen Hexenforschung wurde von der Geschichtswerkstatt Büdingen neu aufgelegt. Auch 35 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung hat das Buch von Dr. Walter Nieß nichts von seiner Bedeutung für die Dokumentation und Aufarbeitung der Büdinger Geschichte verloren. Dieses Standardwerk über eine der schlimmsten Epochen der Grafschaft war lange vergriffen und ist in einer überarbeiteten und erweiterten Auflage erschienen.
Anhand von Originaldokumenten erstellte Dr. Walter Nieß eine tiefgreifende Analyse der Hexenverfolgungen im 16. und 17. Jhdt. in der Grafschaft Büdingen. In 170 Jahren gab es sechs Verfolgungsphasen unterschiedlicher Stärke, mit Hunderten von Opfern. Eingehend werden die Prozessverläufe dargestellt und ein plastisches Bild der Unsinnigkeit der Anklagen geliefert. Deutlich wird das Zusammenspiel von geistlicher und weltlicher Macht. Zum einen die strengen Kirchenordnungen und die aufstachelnde Wirkung der Predigten, zum anderen die Rolle der Grafen und Beamten. Besonders zeigt Dr. Walter Nieß dabei die Bedeutung des Amtmanns Hartlieb, genannt Walsporn, der als Hexenjäger wie besessen immer neue Opfer fand. Dazu kam eine Bevölkerung, die sich auf der Suche nach Sündenböcken zunehmend selbst zerfleischte. Ohne rationale Erklärung für Klimaänderungen, Missernten, Krankheiten und Todesfälle wurden Nachbarn und selbst Familienmitglieder zu Hexen und Zauberern erklärt.
Der Leser erhält einen umfassenden Einblick in Ursachen und Motive der Verfolgung von über 500 Menschen in der Grafschaft Büdingen. Diese erweiterte Auflage bringt eine detaillierte Auflistung der Opfer in den einzelnen Ortschaften der Ysenburger Territorien.
498 Seiten, 22 Abbildungen, 28,00 €
Büdinger Alltag im Ersten Weltkrieg
In der öffentlichen Erinnerungskultur war der Erste Weltkrieg lange überlagert vom Zweiten Weltkrieg, dessen Dimensionen der Grausamkeit alles Vorherige noch übertrafen. Vergleiche mit der politischen Situation vor 1914 bedürfen differenzierter Betrachtung, aber damals wie heute gilt: Kriege kommen nicht einfach über die Menschheit. Es gibt Ursachen und Interessen und solange Waffen in großem Stil exportiert werden, kann ihre Anwendung nicht verhindert werden. Die Bilder und Texte dieses Buches wollen dazu beitragen, gegen das Vergessen anzugehen, auch um Erkenntnisse für heutiges politisches Handeln zu gewinnen. Es ist keine Abhandlung der Geschehnisse in der Weltpolitik, sondern versucht aufzuzeigen, wie die Bewohner der Stadt Büdingen den Ersten Weltkrieg erlebt haben. Im Büdinger Stadtarchiv sind zahlreiche Dokumente dieser Zeit erhalten geblieben, von denen nur ein kleiner Teil - exemplarisch für die Berichterstattung in der Kriegszeit - in dieses Buch übernommen werden konnte.
Dr. Volkmar Stein zitiert in seinem Essay oft aus dem „Büdinger Allgemeinen Anzeiger“ und stellt das retuschierte Bild des Krieges in dieser Zeitung den tatsächlichen Gegebenheiten gegenüber. Die Kriegspropaganda hat Erfolg, wie auch die Prüfungsarbeiten einiger Büdinger Abiturienten zeigen. Nur langsam kehrt - mit wachsendem Hunger der Bevölkerung und steigender Zahl toter Soldaten - Ernüchterung ein.
Als ein seltenes Zeitdokument ist das Tagebuch von Wilhelm Reichhold überliefert, der seine gesamte Kriegszeit quer durch Europa festgehalten hat. Seine Aufzeichnungen vermitteln einen authentischen Eindruck der erlebten Wirklichkeit. Das Tagebuch wurde uns, ebenso wie die zahlreichen Feldpostkarten von Heinrich August Kranz an seine Lieben in Büdingen, von den Familien zur Verfügung gestellt und in dieses Buch übernommen.
363 Seiten, 130 Bildern und Illustrationen, 17,00 €
Aufbruch zu fremden Ufern - Auswanderung aus dem Büdinger Land
Begleitend zur Sonderausstellung „Aufbruch zu fremden Ufern - Auswanderung aus dem Büdinger Land“, die vom 22. September - 23. Dezember 2012 im Büdinger Heuson-Museum zu sehen war, ist das gleichnamige Buch erschienen.
Der Büdinger Historiker Dr. Klaus-Peter Decker behandelt in einem ausführlichen Beitrag zur „Auswanderungsbewegungen aus dem Büdinger Land im 18. und 19. Jahrhundert“ u. a. die Auswanderung an die Wolga und nach Amerika und erklärt die Hintergründe und Motive der verschiedenen Auswanderergruppen. Ein Schwerpunkt seines Beitrags ist die gemeinsame Auswanderung ganzer Dörfer am Beispiel von Wernings und Pferdsbach, aber auch das Scheitern des Auswanderungsversuches, wie im Fall Michelau. Den Abschluss bilden Namenslisten von Auswanderern aus Büdingen nach Ungarn, Dänemark und Amerika.
„Wernings und seine wechselvolle Geschichte“ ist durch einen Beitrag von Hans Erich Kehm vertreten. Der Weningser ist unter Geschichtsinteressierten für seine Vorträge und Führungen bekannt und hat 2011 ein 376 Seiten starkes Buch über seine Heimatstadt geschrieben.
Von Rodrigo Trespach aus Osório, Brasilien, stammt der Artikel „Auswanderer aus dem heutigen Wetteraukreis nach Südbrasilien 1824-1830“. Diese Abhandlung enthält auch seine eigene Familiengeschichte, denn die Familie Dressbach stammt aus Büdingen-Calbach und wanderte 1825 nach São Leopoldo aus. Ein Auswandererverzeichnis ist beigefügt. Rodrigo Trespach ist Mitarbeiter der Zeitschrift National Geographic Brasil und Korrespondent für die Deutsche Zeitung für Süd-Brasilien. Er forscht seit 1996 über deutsche Auswanderer und ihre Nachkommen in Südbrasilien und hat zu diesem Thema zwei Bücher geschrieben.
Den Abschluss des Buches bilden Auswandererverzeichnisse aus dem Stadtarchiv für Büdingen und seine Stadtteile.
162 Seiten, Softcover, Fotos, 12,00 €
Zur Geschichte und Kultur der Juden in Büdingen
Willi Luh geht hier auf eine intensive Spurensuche und belegt mit zahlreichen Dokumenten den Weg der Büdinger Juden.
Wie konnte es dazu kommen, fragt Willi Luh, „dass innerhalb von wenigen Jahren – von 1933 bis 1938/39 – insgesamt 146 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus ihrer angestammten Heimat ‚verzogen‘ (i.e. ‚abgemeldet‘ wurden), um schließlich irgendwo in der Welt anzukommen, geduldet und eigentlich wider Willen angenommen, wie in Briefen und Dokumenten berichtet wird, ganz zu schweigen von den 34 Menschen, die in den Vernichtungslagern im Osten ein entsetzliches Ende fanden!“ Dieser Frage geht Willi Luh, Ehrenvorsitzender des Büdinger Geschichtsvereins, in seiner „Geschichte und Kultur der Büdinger Juden“ nach.
Er beginnt mit der Geschichte der Juden in Büdingen seit 1330 und den Pogromen im 14. Jahrhundert und berichtet vom spätem Mittelalter und der Neuzeit bis zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Willi Luh zeigt Zeugnisse der jüdischen Gemeinde aus dem 19. und 20. Jahrhundert auf, wie die Synagogen und den jüdischen Friedhof. Sein Hauptaugenmerk richtet er aber auf die Zeit des Nationalsozialismus. Ab dem Jahr 1933 kam es in Büdingen zu Boykott und Ausschreitungen, schließlich zur Vertreibung. Nach dem letzten Pogrom endet die Geschichte der Juden in Büdingen.
Das Buch enthält Gerichtsurteile zu den Ausschreitungen in Büdingen, Zeitungsberichte, eine Liste der jüdischen Büdinger mit Abmeldedaten zwischen 1933 und 1942 und weitere Anhänge, die das Ende der jüdischen Kultur in Büdingen aufzeigen. Erhältlich ist das Buch bei den bekannten Verkaufsstellen.
269 Seiten, 12,00 €