Aufräumen nach dem Hochwasser im Heuson-Museum 2021
Die 19 Bilder stammen von unserem Rechner Andreas Schäfer, der Text von Susanne Cott.
Samstag, der erste Eindruck nach Ablaufen des Wassers. Bis in eine Höhe von 53 cm ist die Einrichtung von einer braunen Brühe aus Wasser, Schlamm, Unrat und Öl überzogen. Eine römische Amphore und eine schwere Kiste aus Eichenholz hatten ihren Platz verlassen.
Die neuen Vitrinen wiesen äußerlich zum Glück keine Beschädigungen auf und auch die Türen ließen sich öffnen. Doch die Elektrik, die im Boden der Vitrinen eingebaut ist, hat das Hochwasser sehr wahrscheinlich nicht überstanden.
Nachdem die Laufwege notdürftig so weit gereinigt waren, dass man gefahrlos laufen konnte, ging es zuerst darum, zu retten, was zu retten war und alles Zerstörte aus dem Museum zu schaffen.
Unser Rechner Andreas Schäfer hat ermittelt, dass 1.118 Bücher aufgrund der Wasserschäden entsorgt werden mussten, was einen Schaden von über 12.000 Euro (Verkaufspreise) bedeutet. Die hohe Anzahl der Bücher kommt daher, dass aus Platzgründen ein Großteil in der großen Vitrine (mit dem Sarg) und im unteren Tresen Bereich untergebracht waren.
In den Straßen der Altstadt stapelte sich der Sperrmüll.
Die Schäden an Einrichtung des Museums halten sich in Grenzen, da sie zum großen Teil aus Metall und Glas besteht. Auch unsere Theke kann wohl weiter benutzt werden. Der hauptsächliche Verlust besteht in der Vernichtung der Bücher.
Die Versorgung der Helfer mit Essen und Trinken gab die Möglichkeit zu einer kleinen Pause. Sonst wurde durchgearbeitet, denn man wollte so viel wie möglich schaffen, so lange das Licht noch reichte. Aus Sicherheitsgründen gab es im EG keinen Strom.
Sonntag, das große Reinemachen. Während wir am Samstag von Helfern unterstützt worden sind, die spontan ins Museum kamen, konnten wir für Sonntag auch Helfer durch einen Aufruf organisieren. Dadurch hatten wir auch dringend benötigte Geräte, von Eimern und Putzlappen oder Kunststoffwannen für den Transport von Ausstellungsstücken bis zu Kabeltrommeln, einem Hochdruckreiniger samt Wasserschlauch, Besen, Wasserschiebern, Wassersauger, Bautrockner usw. Da ein Elektriker vor Ort Hand anlegte, konnten wir auch die Sicherungen wieder einschalten. Nun gab es nicht nur Strom, sondern auch ein wenig Licht.
Es folgte ein weiterer Tag harter körperlicher Arbeit, aber die Stimmung war gut, denn es ging voran. Auch am Sonntag wurden wir mit Kaffee und Kuchen und warmen Essen versorgt.
Im 1. OG trockneten die Dinge, die vorher unten zumindest behelfsmäßig gereinigt worden waren. Die Reinigungsarbeiten werden noch einige Zeit weitergehen.