Karl Heuson

Karl Heuson
Bild: Stadtarchiv Büdingen

Geboren am 24.11.1868 in Wenings, gestorben am 16.01.1953 in Büdingen.

Auf den Besuch der Volksschule folgt eine Ausbildung im Friedberger Lehrerseminar. Nach dem Abschluss 1888 erhält er mehrere kurze Anstellungen an verschiedenen Schulen, von 1894 - dem Jahr, in dem er heiratet - bis 1901 hat er seine erste längere Anstellung in Obermoos (Kreis Lauterbach). In dieser Zeit beginnt Karl Heuson seine Studien in den Archiven von Ortenberg, Büdingen, Birstein und Gedern. Das Archiv Stolberg-Gedern hat er selbst geordnet. In Gedern bekommt er auch Kontakt zum Kaufmann Dieffenbach, der ein privates Heimatmuseum betreibt.

Nach vier weiteren Jahren in Frischborn (Kreis Lauterbach) tritt er 1905 eine Stelle in der einklassigen Schule in Lorbach an, die er bis zu seiner Pensionierung 1932 behält.

Karl Heuson ist Herausgeber der Reihe „Heimatkunde, Kreis Büdingen“, der erste Band erscheint 1914. Außerdem ordnet er von 1910 bis 1924 einen großen Teil der Gemeindearchive im Altkreis Büdingen. Ab 1914 ist er Kreisurkundenpfleger für den Kreis Büdingen. In den 20er und 30er Jahren nimmt er an zahlreichen Ausgrabungen teil, unter anderem auf dem Glauberg.

Mitglied des Büdinger Geschichtsvereins ist er ab 1907, von 1936 bis 1949 leitet er den Verein als 1. Vorsitzender.

Nachdem die Sammlung des Büdinger Geschichtsvereins von 1906/7 bis ca. 1918 nur zeitweise, unter anderem im Wolfgang-Ernst Gymnasium und in der Stadtschule in der Brunostraße, ausgestellt war, bekommt sie um 1930 das erste Mal einen Ausstellungsraum im 1. Obergeschoss des alten Rathauses. 1935 werden im Dachgeschoss des Gebäudes drei Räume als „Heimatmuseum“ hergerichtet. Treibende Kräfte dafür sind Georg Fendt, Peter Nieß, Bürgermeister Emil Diemer und Karl Heuson. Für ihn wird bei der Einweihung am 23.11.1935 eine Gedenktafel als Anerkennung für seine unermüdliche Arbeit enthüllt.

Schon bald ist klar, dass die Räume im Rathaus zu klein sind. Das baufällige Haus Kaiser wird 1938 abgerissen. An seiner Stelle entsteht ein Fachwerkbau, der als Museum dienen soll. Das Haus erhält bei seiner Einweihung 1940 den Namen „Karl-Heuson-Museum“.

Auch die Museumssammlung leidet unter dem 2. Weltkrieg. Ausgelagerte Bestände gehen durch schlechte Lagerung oder Diebstahl verloren. 1945 werden Wohnungssuchende im Museum einquartiert, allerdings nur in zwei Räumen. Ursprünglich sollte das ganze Haus geräumt werden, das konnte Karl Heuson verhindern. Die restlichen Räume werden weiterhin als Museum genutzt. Erst 1947 kann der Büdinger Geschichtsverein wieder das ganze Haus nutzen.

Zu seinem 80. Geburtstag wird Karl Heuson Ehrenbürger von Büdingen. Er ist außerdem Ehrenbürger von Wenings und Ehrenmitglied des Historischen Vereins für Hessen. Die Führung des Geschichtsvereins gibt er wegen seines Alters ab, er redigiert ab 1951 dafür aber die Wiederauflage der „Büdinger Heimatblätter“.

Den erneuten Umzug des Museums erlebt er nicht mehr. Von 1969 bis 1971 wird das „Alte Rathaus“, das über viele Jahre der Sitz der Stadtverwaltung war, umgebaut und saniert, zeitgleich das Karl-Heuson-Museum geräumt und verkauft.  Die Bestände werden zum Teil in der alten Schule in Wolferborn untergebracht.

1971 wird das Erdgeschoss des „alten Rathauses“, die ehemalige Markthalle, als erstes Regionalmuseum Hessens eröffnet. 1975 wird das ganze Haus Museum und heißt bis heute „Heuson-Museum“, zu Ehren von Karl Heuson.

Wichtige Publikationen:

  • Heimatkunde vom Großherzogtum Hessen, Nr. 10, Kreis Büdingen, 1914
  • Ortenberg, Burg, Stadt und Landgericht unter der Linde, 1927
  • Geschichte des Gerichts Wenings
  • zusammen mit Peter Nieß: Büdingen, seine Geschichte und Denkmäler, 1927.

 

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