Steinzeit
2,5 Mio. v. Chr.
Die Menschen der Steinzeit lebten zuerst in kleinen Gruppen als Jäger und Sammler. Sie zogen ihrer Jagdbeute hinterher und aßen Fleisch, Fisch, Pflanzen, Früchte, Samen, Wurzeln und Pilze. Natürliche Höhlen boten ihnen Schutz. Sie malten auf Höhlenwände, stellten Schmuck her und handelten mit anderen Gruppen. Wölfe schlossen sich den Menschen an, sie wurden schließlich zu Hunden.
Mittelpaläolithikum (Mittelsteinzeit)
9600 - 5500 v. Chr.
Am Ende der Eiszeit breiteten sich Wälder aus. Mammuts, Wollnashörner und Waldelefanten starben aus. Hirsche, Pferde, Wildrinder und –schweine wurden die wichtigsten Beutetierarten.
Die Mittelsteinzeit ist für Europa zwischen der jüngeren Altsteinzeit und der Jungsteinzeit definiert. Durch die Wiederbewaldung Mitteleuropas mussten die Menschen lernen, anstelle des Großwildes der Kältesteppen nun in den Wäldern zu jagen und die Fischerei zu verstärken. Beendet wurde die Mittelsteinzeit durch die Ausbreitung von Ackerbau und Viehzucht.
Von Steinen wurden Stücke abgeschlagen, um kleinere, scharfkantige Teile zu erhalten. Feuerstein und andere Materialien zur Werkzeugund Waffenherstellung wurden gehandelt.
Spitzer, leicht gebogener Schaber aus Vulkanit.
Ein Universalwerkzeug des Mittelpaläolithikums. Der Schaber hat eine leicht gebogene Form und ist an beiden Seiten retuschiert, die Unterseite ist flach, die Oberseite gewölbt. Der Querschnitt ist dreieckig. An der Oberseite sind deutliche Herstellungsspuren in Form von Abschlagkanten zu sehen.
Fundort: Büdingen, Am Eichelberg
19.3.1/9
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Neolithikum (Jungsteinzeit)
5500 - 2200 v. Chr.
Übergang von Jägern und Sammlern zu Ackerbauern und Viehzüchtern (Hausrinder, -schweine, Schafe und Ziegen). Menschen stellten verzierte Tongefäße her und konnten bereits Gold, Silber und Kupfer schmelzen.
Modell einer Bandkeramischen Siedlung
gestaltet von Peter Hotz
Verschiedene Beile und Beilrohlinge
u.a. aus Feuerstein, Tonschiefer, Nephrit.
Fundorte: Hainchen, Haingründau, Usenborn, Büdingen
Bandkeramiker
5600 - 5100 v. Chr.
Die Linearbandkeramische Kultur ist die älteste bäuerliche Kultur im Neolithikum in Europa, nach der charakteristischen Verzierung ihrer Gefäße in Bandmustern benannt. Die Verzierungen bestehen hauptsächlich aus Parallelbändern mit Ritzverzierungen, die in den noch weichen Ton rund um das Gefäß geritzt, gestochen und gerillt wurden.
Permanente Siedlungen bedeuteten Sesshaftigkeit, Ackerbau und Viehhaltung, Haus- und Brunnenbau.
Untere Hälfte eines mit parallelen Linien verzierten bandkeramischen Tongefäßes
Fundort: Büdingen
19.3.2/3
Schuhleistenkeile u.a. aus Tonschiefer.
Diese Klingen für prähistorische Dechseln wurden hauptsächlich zur Holzverarbeitung, aber auch als Waffe verwendet. Sie kommen oft als Grabbeigabe in bandkeramischen Körpergräbern von Männern vor.
Fundort: Büdingen-Düdelsheim/-Calbach
19.3.1/4
Ein geglättetes Paar Eberzähne
mit jeweils zwei Durchbohrungen, getragen als Schmuck für Körper oder Kleidung. Die Zähne stammen von einem Hausschwein.
Fundort: Echzell, Im Preulen
16.1.9/1
Gestielte Pfeilspitze aus weißem Quarz
Die Spitze und die Kanten sind durch die Bearbeitung angeschärft.
Fundort: Büdingen
19.3.1/17
Lange Hornsteinklinge mit feiner Spitze
Fundort: Büdingen
19.3.1/16
Rössener Kultur
4800 - 4550 v. Chr.
Die nach ihrem Hauptfundort Rössen bei Leipzig benannte Rössener Kultur zeichnet sich durch mit weißer Paste inkrustierte Keramikgefäße aus.
Typische Gefäßformen sind hohe Schüsseln mit Standfuß, Kugelbecher, Zipfelschalen und Schiffchengefäße. Ihre Oberfläche ist meistens braun, rotbraun, dunkelbraun oder grauschwarz und geglättet. Die charakteristische Dekoration umfasst mit weißer Paste ausgelegte (so genannte Inkrustation) Doppelstiche („Geißfußstich“), furchenartige Einstiche und Stempeleindrücke.
Scherben eines Tongefäßes
mit Inkrustierungen (mit weißer Paste in die Verzierung eingelegt).
Fundort: Eberstadt, Kr. Gießen
19.1.2/8a-b
Pfeilspitze aus Chalcedon
mit feinen Retuschen.
Fundort: Büdingen, Kreischborn
19.3.1/118
Perle aus Gagat, sog. schwarzer Bernstein,
möglicherweise neolithisch. Eine genaue Datierung der Perle ist unklar, da der Fundzusammenhang ungeklärt ist. Sie kann auch jünger sein.
16.2.9/55
Michelsberger Kultur
4400 - 3500 v. Chr.
Die Michelsberger Kultur ist nach dem Fundort Michaelsberg bei Karlsruhe benannt.
Ihre charakteristischen Formen sind unverzierte Tulpenbecher und „Backteller“. Tulpenbecher haben einen runden Boden und ähneln einem Blütenkelch.
Großer Tulpenbecher
aus Ton. Der Becher hat einen runden Boden und ähnelt in seiner Form einem Blütenkelch.
Fundort: Echzell, Im Preulen
19.3.2/2
Backteller
Fragment eines tönernen Backtellers mit Fingertupfenverzierung.
19.4.2/12
Michelsberger Axt
aus Gabbro (magmatisches Gestein).
Fundort: Büdingen, Auf dem Stock
19.3.1/2
Schnurkeramiker
2800 - 2200 v. Chr.
Typisch für die Schnurkeramik sind mit Schnurabdrücken verzierte Gefäße und Streitäxte. Die Verzierungen entstanden durch gedrehte Schnüre, die horizontal in den weichen Ton gedrückt wurden.
Schnurkeramische Axt
mit typischer Bootsform, wahrscheinlich aus Amphibolit.
Fundort: Haingründau, An der Husenbach
19.3.1/5
Glockenbecherkultur
2600 - 2200 v. Chr.
Mit der Glockenbecherkultur endet das Neolithikum.
Namengebend sind glockenförmige Keramikgefäße. Glockenbecher sind meist gelbrote, außen glänzende, glockenförmige Tongefäße. Sie wurden horizontal in Kamm- oder Stempeltechnik verziert.
Fragmentarisch erhaltener Glockenbecher aus Ton
Fundort: Büdingen, Gewerbegebiet Limes, Brandgrab
19.2.10/2a
Pfeilspitzen aus Feuerstein
Die Stücke wurden aus einem Brandgrab geborgen.
Fundort: Büdingen, Gewerbegebiet Limes, Brandgrab
19.2.10/2
Literaturhinweise:
Büdinger Geschichtsblätter Band 13, 1988
Hans-Velten Heuson
Fundberichte, S. 295-299