Zum Mittelalterfest wurde im Büdinger Heuson-Museum eine thematisch passende Ausstellung präsentiert. Die von der Kunsthistorikerin Dr. Alice Selinger konzipierte Ausstellung beleuchtete die vielfältigen Aspekte der mittelalterlichen Heilkunst.
Begleitheft zu "Heilkunst im Mittelalter" als PDF
Von den Kräutergärten der Klöster bis zu den Scharlatanen, die auf den Märkten spektakulär „Zahnwürmer“ austrieben, spannte sie einen weiten Bogen. Themen waren Kräuterfrauen und Hebammen, Bader und Barbiere, magische Heilmittel wie der Theriak und die „Dreckapotheke“ und verbreitete Krankheiten wie das Antoniusfeuer und die Lepra.
Die Besucher erfuhren viel über die Ärzte und die Hospitäler des Mittelalters und über beliebte Heilmethoden wie den Aderlass, das Schröpfen und das Kauterisieren (Brennen). Für ihre Diagnosen beriefen sich die Heilkundigen auf die Harnschau. Die antike Philosophie der „Viersäftelehre“ lag den mittelalterlichen Vorstellungen zur Heilkunst zugrunde.
Die Klostermedizin beschäftigte sich systematisch mit der Wirkung von Heilkräutern, von denen viele heute noch verwendet werden. Doch verheerenden Seuchen wie der Pest stand man hilflos gegenüber, denn Ursachen und Übertragungswege vieler Erkrankungen waren noch unbekannt.