Trauer um Klaus Peter Decker

Am Palmsonntag verstarb im Fuldaer Klinikum Dr. Klaus Peter Decker, Historiker und Archivar, von 1978 bis 2001 im Dienste des Fürsten zu Ysenburg und Büdingen, Autor von mehr als zweihundert Veröffentlichungen vor allem zur Geschichte dieses Raumes und seiner Bewohner, seit einem Vierteljahr Ehrenbürger der Stadt Büdingen.
Lange hatte er gehofft, seine Krankheit zu besiegen, und unterlag ihr doch. Wenn ein Mensch gestorben ist, sagen wir gern, er habe eine Lücke hinterlassen. Das stimmt für jeden, der überhaupt von anderen wahrgenommen worden ist. Jeder von uns ist ein Unikat. Besonders aber stimmt es für Menschen, die etwas getan, geleistet haben, das kein anderer tun kann oder tut. Klaus Peter Decker hinterließ schon 2002 eine Lücke, weil sein Amt nicht mehr besetzt wurde. Keiner hütet und vermittelt seitdem die Dokumente, die mehr als tausend Jahre im Büdinger Schloss hinterlassen haben.


Wie Leopold von Ranke wollte er wissen, „wie es eigentlich gewesen“ ist. In der Lebenszeit, die ihm im Ruhestand noch beschieden war, hat er nicht aufgehört zu forschen und uns zu belehren. Ruhig, bescheiden und doch selbstbewusst, seiner Sache sicher. Unser Erbe deutete er uns: die Remigiuskirche,  das Büdinger Schloss, die Ronneburg, die Stadtbefestigung Ludwigs II. Die Menschen, die es geschaffen haben, skizzierte er: Herren und Untertanen, Alteingesessene und Migranten.Er hatte noch Pläne. Keiner wird sie ausführen. Die Lücke hat sich nun vergrößert.
Der Geschichtsverein, die Stadt, der Kreis, die evangelische Kirchengemeinde, alle historisch Interessierten verdanken ihm Kenntnisse, Auskünfte, Ratschläge in Wort und Schrift. Als er sich am 15. Dezember 2020 ins Goldene Buch der Stadt eintrug, sagte er, er lebe gern in Büdingen. Wie gern hätten wir ihn noch lange unter uns gehabt!

Dr. Volkmar Stein
Foto: Monika Eichenauer

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