Tumulte, Trauer und Triumphe
Beitrag zu 50 Jahren Gebietsreform in der hessenschau vom 01.08.2022 (mit dem Buch "50 Jahre Wetteraukreis", das im Museum erhältlich ist).
Beitrag zu 50 Jahren Gebietsreform in der hessenschau vom 01.08.2022 (mit dem Buch "50 Jahre Wetteraukreis", das im Museum erhältlich ist).
Wetteraukreis (pdw) Rund eineinhalb Jahre nach dem verheerenden Hochwasser im Osten des Wetteraukreises erstrahlt das Büdinger Heuson-Museum in neuem Glanz. Zur Wiedereröffnung dankte Landrat Jan Weckler den engagierten Mitgliedern des Geschichtsvereins, dem Träger des Museums, für ihren Einsatz bei der Sanierung.
Wiedereröffnung des Heuson-Museums am 05.07.2022: Bürgermeister Benjamin Harris, Museumsleiter Joachim Cott und Landrat Jan Weckler.
„Willkommen im Heuson“: Mit diesen Worten begrüßte Joachim Cott, Vorsitzender des Büdinger Geschichtsvereins, die vielen Gäste im frisch sanierten Museum. „17 Monate lang habe ich mich darauf gefreut, das sagen zu können.“ 17 Monate: So lange waren die Pforten des Museums geschlossen. Schuld waren die Wassermassen, die im Januar 2021 die Büdinger Altstadt fluteten und auch das historische Rathaus, in dem das Heuson-Museum beheimatet ist, nicht verschonten.
Nach dem ersten Schock betrachtete das Team des Geschichtsvereins die notwendigen Sanierungsarbeiten jedoch auch als Chance: Die Zeit, in der das Museum durch die umfangreichen Arbeiten im Erdgeschoss geschlossen war, wurde genutzt, um auch das zweite Obergeschoss neu zu gestalten. Es präsentiert sich nun in frischem Gewand, mit neuen Inhalten und angepasstem Konzept. Für die wertvolle Unterstützung der Stadt Büdingen, des Wetteraukreises, der Sparkassen-Stiftung und engagierten Nachbarinnen und Nachbarn sowie der guten Arbeit der örtlichen Handwerksbetriebe bedankte sich Cott ausdrücklich.
Bildband zum Jubiläum im Museum erhältlich
Der Wetteraukreis entstand am 1. August 1972 aus den bis dahin selbstständigen Kreisen Friedberg und Büdingen. Der anstehende 50. Geburtstag war für Landrat Jan Weckler Anlass, in einem Buch die letzten fünf Jahrzehnte Revue passieren zu lassen und auch ein Resümee zu ziehen.
„Die Bildung des Wetteraukreises war keine Liebesheirat“, erinnert Weckler. Beide Landkreise hätten sich eine andere Zukunft mit anderen Partnern oder ganz ohne Partner gewünscht. „Geschlossen wurde eine Zweckehe die vom Land verordnet wurde, in dem Wissen, dass immer anspruchsvollere Verwaltungsaufgaben von Landkreisen mit den früheren Zuschnitten nicht mehr zu leisten waren.“ Insgesamt zieht Weckler nach fünf Jahrzehnten eine positive Bilanz. Es wurde eine gute und zukunftsorientierte Lösung gefunden, der Wetteraukreis hat sich in den vergangenen 50 Jahren in stabilen Strukturen entwickelt, Verbände und Organisationen sind seinem Beispiel gefolgt und haben sich ebenfalls neu formiert. Beispielhaft nennt Weckler den Kreisfeuerwehrverband, den Sportkreis und auch andere Organisation wie etwa die Sparkasse oder die Industrie- und Handelskammer.
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Die Sonderausstellung "Die 70er Jahre - ein Lebensgefühl in orange"
kommt wieder ins Heuson-Museum.
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an dieses Jahrzehnt zurückdenken? 50 Jahre sind eine lange Zeit. Viel Zeit, Dinge zu überdenken, neu einzuordnen - und es war ja auch ein sehr viel jüngeres Ich, an das man sich da erinnert.
Die Autoren dieses Buches sind unterschiedlichen Alters, haben sehr unterschiedliche politische Standpunkte und Lebensläufe. Sie sind, und auch das macht sich in ihren Erinnerungen deutlich bemerkbar, unterschiedlichen Geschlechts. Sie geben uns daher auf diese Frage sehr unterschiedliche – eben ganz persönliche – Antworten. Ihre Aufzeichnungen befassen sich oft mit der damaligen Politik, natürlich, denn die 70er waren eine ganz besondere politische Phase. Schulpolitik, Aufrüstung, Emanzipation, Veränderungen in der Arbeitswelt sind grundlegende Themen, die immer wieder aufgegriffen werden – aber aus verschiedenen Blickwinkeln.